Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

Sowohl die legale Wiederbefüllung von Tintenpatronen als auch deren Fälschung sind weit verbreitet. Weil Druckerhersteller ihre Felle davonschwimmen sehen, soll nun Kryptografie den Einsatz von Billigtinte unterbinden.

In der Druckerbranche ist allgemein bekannt, dass man das wirklich große Geld mit dem Verkauf von Tintenpatronen verdient. Die meisten dieser Patronen stammen von den Druckerherstellern selbst und werden zu saftigen Preisen verkauft. Nicht wenige jedoch kommen aus unautorisierten Quellen, kosten deutlich weniger und ziehen nicht zuletzt die Aufmerksamkeit von Anwälten auf sich, die der Druckertintenpiraterie den Kampf angesagt haben.

Einen anderen Weg geht Cryptography Research Inc. (CRI) aus San Francisco. Das Unternehmen entwickelt eine Chiptechnologie, die Druckerherstellern helfen soll, ihre Haupteinnahmequelle zu schützen: Spezielle Kryptografie-Chips verhindern, dass Tintenpatronen von Drittherstellern verwendet werden.

Nicht jeder Nachbau von Tintenpatronen ist illegal. Der Großteil erfolgt vielmehr innerhalb des Rahmens bestehender Gesetze, dennoch raubt die Piraterie von Tintenpatronentechnologie den Herstellern einen spürbaren Anteil ihres Profits.

Es gibt hauptsächlich drei Wege, auf denen die Druckerbranche mit einem Jahresumsatz von 60 Milliarden Dollar Geld verliert:

  • Benutzte Patronen werden wieder gefüllt und als „neu“ verkauft statt als recycelt.
  • Patronen werden mithilfe von Reverse Engineering illegal kopiert.
  • Drucker werden gehackt oder anderweitig manipuliert, so dass sie jede Art von Tinte akzeptieren.

Obwohl es keine konkreten Zahlen über die Nachahmerprodukte gibt, schätzt man, dass Piraterie die Branche jedes Jahr mindestens 3 Milliarden Dollar kostet. Das behauptet zumindest die Imaging Supplies Coalition, eine Lobbygruppe, die sich den Kampf gegen Piraterie und Abkupfern in der Tinten- und Tonerbranche auf die Fahne geschrieben hat.

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Neueste Kommentare 

9 Kommentare zu Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

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  • Am 24. März 2008 um 11:22 von RM

    Teure Tinte??
    vor 8-9 Jahren hat ein Drucker der weniger konnte als heute ein 30€ Drucker noch über DM 800,– gekostet, die Tinte war im Verhältnis genauso teuer wie heute und in den meisten Fällen war auch der Verbrauch in ml damals höher als heute. Was wollt Ihr seid froh das Drucker zum Massengut geworden sind, wenn sich das Geschäft für den Hersteller über die Tinte nicht rechnet kann er nicht produzieren, billige Tinte und billige Drucker bei gleichzeitigen Entwicklungskosten geht nicht

  • Am 20. Februar 2008 um 17:13 von Martin

    Alles Abzocker
    Ich kaufe mir nur einen Drucker der auch preiswerte Tinte akzeptiert.
    Oder kauft Ihr euch ein Auto das nur mit dem Superteuren Sprit einer besonderen Tankstelle fährt.
    Diese Abzockermafia ist doch das übelste was es gibt. Plagiatfälschung ist etwas anderes als preiswerte Nachbauten.
    Meinen jetzigen Drucker kaufte ich, weil er Billigpatronen für 1€ akzeptiert-trotz Chip.

  • Am 30. Juli 2007 um 21:14 von Bluebird

    Billigtinte und Open Hardware
    Warum starten die Refiller nicht ein Open Hardware Projekt, entwickeln einen robusten Drucker und alle können Tinte verkaufen. Jedes Jahr 100 neue Druckermodelle braucht wowiso keiner.

  • Am 26. Juli 2007 um 13:42 von Marc

    Protektionissmus
    Es kommt noch so weit, dass wir auf einen WC-Rollenhalter nur noch WC-Rollen des entsprechenden Herstellers montieren dürfen.
    Würden die Druckerhersteller die Drucker wieder zu korrekten Preisen verkaufen, könnten auch sie wieder vernünftige Patronenpreise verlangen. Was zur Zeit ab geht ist eigentlich ein Beschiss des Kunden, denn dieser kauft für "billiges" Geld einen Drucker, der nicht einmal volle Tintenpatronen hat!

  • Am 26. Juli 2007 um 12:00 von bpm

    Ärgerlich, aber…
    … das Geschäftsmodell sieht halt vor, die Drucker über die Tinte zu quersubventionieren. Das ist ja auch bei Spielkonsolen so, dass die Games überteuert sind um damit die hohen Entwicklungskosten zu finanzieren.

    Pelikan zB hat ja keine Entwicklungskosten für die Drucker und muss mit der Tinte nicht deren Entwicklung finanzieren und kann daher als Nutzniesser der Entwicklungsaufwände anderer günstigere Tinte verkaufen.

    Dass das so nicht geht, ist ja klar. Die Alternative wäre wohl teurere
    Drucker und freie Tintenwahl. Wenn dafür Nachfrage besteht, wird der Markt bestimmt früher oder später so ein Gerät hervorbringen.

    Beides (günstiger Drucker + günstige Tinte) geht halt nicht, auch wenn der Konsument das gerne hätte.

  • Am 25. Juli 2007 um 18:01 von Artur Schmid

    Billigtinte
    Wie kann denn ein Nachfuellen von Druckerpatronen "geistiges Eigentum" verletzen? Hier wird allenfalls unertraegliche Gewinnsucht verletzt.
    Duerften Autoreifen nur mit autorisierter Luft vom Reifenhersteller aufgeblasen werden waere das nichts anderes.
    Solche Dinge sind doch absolut realitaetsfremd.

    • Am 26. Juli 2007 um 4:44 von dolf

      AW: Billigtinte
      moin !!

      ja das wird immer grotesker mit welchem schwachsinn pfründe gesichert werden sollen .

      habe auf nen drucker neukauf verzichtet weil der alte drucker noch ok ist .
      außerdem hat die patrone keinen chip und fast 40ml tinte .

      ach ja …..

      "Duerften Autoreifen nur mit autorisierter Luft vom Reifenhersteller aufgeblasen werden waere das nichts anderes.
      Solche Dinge sind doch absolut realitaetsfremd."

      das mag noch so sein …..

      wart´s nur ab ….

      auch damit lässt sich eines tages geld verdienen …

      " nur unsere autorisierte o2 arme luft mit dem neuen oxydations inhibator sorgt für ein langes reifenleben …."

      ;-))

      mal den teufel an die wand und er kommt auch …

      mfg

    • Am 26. Juli 2007 um 7:14 von dM

      AW: Billigtinte
      Wie in dem Artikel auch beschrieben wurde, wird z.Bsp. Pelikan vorgeworfen, die gleiche oder eine ähnliche Tintenrezeptur wie HP zu nutzen. Die Tinte ist ja nicht nur zum drucken da, mit Ihr wird ja auch z. Bsp. der Druckkopf gekühlt. Wenn jetzt also irgendjemand diese Rezeptur ohne Lizenz herstellt ist das ganz klar eine Verletzung "geistigen Eigentums".

      Und seid mal ehrlich – jeder von euch würde es genau so handhaben wenn er der Chef von HP oder Lexmark wäre… Schei** Doppelmoral!

    • Am 26. Juli 2007 um 9:59 von Ray

      AW: Billigtinte
      Bald müssen wir wahrscheinlich auch den Treibstoff von unserem Autohersteller kaufen, weil deren Treibstoff ja vieeeel besser und vieeeel umweltfreundlicher ist… :-))))

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